Siehe, ich will einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, dass man der vorigen nicht mehr gedenken wird.
Jesaja 65,17
Der Seher Johannes schreibt: Ich sah einen neuen Himmel und eine neue Erde; denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen.
Offenbarung 21,1
Die Weissagungen des Propheten Jesaja betreffen die unterschiedlichsten Zeiten. Manche Prophezeiungen erfüllten sich schon zu Lebzeiten von Jesaja (z.B. die Tatsache, dass das assyrische Heer vor Jerusalem keinen Pfeil in die Stadt schießen wird und dass Gott Jerusalem vor dieser Übermacht retten wird; Jes 37:33-37). Dann prophezeite Jesaja aber auch das Kommen des Messias, und dieser kam erst etwa 700 Jahre später (z.B. Jes 9:1-6 / Jes 53). Die Weissagung aus Jesaja 65:17 ist eine seiner Prophezeiungen, die in eine ferne Zukunft blicken. Dann werden sich in Jerusalem alle freuen, und es wird kein Weinen und kein Wehgeschrei mehr geben (Jes 65:18-19). Das klingt zu schön, um wahr zu sein! Aber es wird wahr werden, denn der HERR spricht in Offenbarung 21:5: "Siehe, ich mache alles neu. Und er spricht zu mir: Schreibe, denn diese Worte sind gewiss und wahrhaftig."
Ob Offenbarung 21 in eine noch fernere Zukunft blickt als Jesaja 65, ist nicht ganz eindeutig. Manche Theologen sehen hier ein und denselben Zeitabschnitt, und andere behaupten, Offenbarung 21 finde zu einem noch späteren Zeitpunkt statt. Paulus blickt auf jeden Fall noch weiter als Jesaja und Johannes, wenn er schreibt, dass Gott einmal alles in allen sein wird (1Kor 15:28).
Manch einer fragt sich vielleicht, warum Gott nicht von Anfang an diesen Zustand geschaffen hat. Auf diese Frage gibt es mehrere Antworten. Einige wenige möchte ich an dieser Stelle weitergeben:
Wenn Gott einmal alle Tränen abgetrocknet hat (Offb 21:4), dann wird man nicht mehr an die vergangene schwere Zeit denken. Wie schön wird das sein, und wie sehr wünschte ich, es wäre schon so weit!