Fürchte dich nicht!

So fürchte dich nun nicht, denn ich bin bei dir.

Jesaja 43,5

Es sprach der Herr durch eine Erscheinung in der Nacht zu Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll sich unterstehen, dir zu schaden.

Apostelgeschichte 18,9-10

Vor was fürchtest du dich? Fürchtest du dich vor Krankheit, Armut, Misserfolg, Verachtung, Schmerzen, Einsamkeit, Krieg oder Unsicherheit? Es gibt so vieles, das uns ängstigen und den Schlaf rauben kann. Manchmal packt uns die Angst so sehr, dass wir kaum in der Lage sind, sie abzuschütteln. In solchen Situationen stellt sich die Frage, wie wir damit am besten umgehen können.

Wenn ein Kleinkind vor einem großen, bellenden Hund steht, dann fürchtet es sich sehr. Wenn der Vater aus 20 Meter Entfernung ruft, "hab keine Angst!", dann hilft ihm das wenig. Wenn der Vater das Kind an der Hand hält und sagt, "fürchte dich nicht!", dann hat das schon eine wesentlich beruhigendere Wirkung. Wenn das Kleinkind aber auf dem Arm des Vaters sitzt und sich an seine Brust drückt, dann fürchtet es sich kaum vor dem lautstarken Tier. Das zeigt uns auch: "Je näher das Kind am Herzen des Vaters ist, desto weniger fürchtet es sich!"

Auch im übertragenen Sinn spielt es eine ganz wesentliche Rolle, wie nah wir am Herzen des himmlischen Vaters sind. Wenn er uns zuruft, "fürchte dich nicht", und wir von seinem Herzen weit weg sind, dann beruhigt uns sein Zuspruch wesentlich weniger, als wenn wir uns in seiner Nähe aufhalten! Wer das liebende Herz des himmlischen Vaters erkennen und erfahren durfte und sich an ihn klammert, kann zur Ruhe kommen, wenn er in der Bibel immer wieder lesen darf: "Fürchte dich nicht!"

In Jesaja 43 zeigt sich der HERR als der Erschaffer und Erlöser Israels. Obwohl sein Volk durch "Wasser und Feuer" gehen wird, offenbart Gott hier seine Liebe zu seinem Volk (V. 4). Israel soll sich im Exil nicht fürchten, weil Gott hier verspricht, dass er sein Volk aus allen vier Himmelsrichtungen sammeln wird. Dieser Text ist über 2'500 Jahre alt und wir durften im vergangenen Jahrhundert hautnah miterleben, wie sich das erfüllt hat!

Paulus durchlebte viele Anfeindungen und Nöte. Oft sah er keinen Ausweg mehr (2Kor 4:8) und mindestens einmal stand er kurz vor der Verzweiflung (2Kor 1:8). Auch sein Aufenthalt in Korinth war in vielerlei Hinsicht besorgniserregend, und der große Nationenapostel brauchte eine göttliche Ermutigung. So sprach der HERR in einer Vision zu ihm: "Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht! Denn ich bin mit dir, und niemand soll dich angreifen, um dir etwas Böses zu tun; denn ich habe ein großes Volk in dieser Stadt" (Apg 18:9b-10).

Wenn wir Gott lieben, haben wir auch die göttliche Zusage, dass uns alle Dinge zum Besten dienen müssen (Röm 8:28). Darum müssen auch wir uns nicht fürchten!