Mittwoch, 5. März 2025
Eure Sünden haben des HERRN Angesicht vor euch verdeckt, so dass er nicht hört.
Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.
Es ist eine der schmerzlichsten Erfahrungen, wenn in einer freundschaftlichen und liebevollen Beziehung das Vertrauen verloren geht (Spr 18:24). Meist beginnt es mit kleinen Verletzungen, für die man sich aus Stolz weder entschuldigt noch um Vergebung bittet. Die Folge sind zunehmende Lieblosigkeiten, die uns verbittern und das gegenseitige Vertrauen zerstören (Hebr 12:15).
Eine Liebesbeziehung basiert auf gegenseitigem Vertrauen, und das wahre Leben entsteht durch eine liebevolle Vertrauensbeziehung zu dem, der das Leben selbst verkörpert (Joh 14:6). Ohne Vertrauensbeziehung zu Gott befindet man sich außerhalb des Lebens – und damit im Tod.
Die Verse aus Jesaja 59:1-2 lauten in der Elberfelder Übersetzung wie folgt:
"Siehe, die Hand des HERRN ist nicht zu kurz, um zu retten, und sein Ohr nicht zu schwer, um zu hören; sondern eure Vergehen sind es, die eine Scheidung gemacht haben zwischen euch und eurem Gott, und eure Sünden haben sein Angesicht vor euch verhüllt, dass er nicht hört."
Immer wieder beklagte sich das Volk darüber, dass ihr Gott sie nicht aus ihrer misslichen Lage errettete oder ihre Gebete nicht erhörte (Kla 3:44). Sie schlossen daraus, dass Gott entweder kein Interesse an ihnen hatte oder nicht in der Lage war, ihnen zu helfen. Kommen uns diese Argumente nicht auch bekannt vor? Haben wir nicht auch schon Ähnliches gedacht?
Hier gibt uns Gott eine klare Antwort: „Mit euren Vergehen und Sünden habt ihr eine Trennwand zwischen mir und euch aufgerichtet, und durch euer Misstrauen und verletzendes Handeln habt ihr eure Beziehung zu mir zerstört!" Das hebräische Wort „avon", das hier mit „Vergehen" übersetzt wird, umfasst auch bewusstes verkehrtes und verdrehtes Handeln.
Dieses bewusste und verletzende Handeln, welches die Vertrauensbeziehung zerstört, führt dazu, dass Gott nicht hilft und Gebete nicht erhört (Ps 66:18). Hier geht es nicht um unbewusstes Sündigen, sondern um ein bewusstes Festhalten am Unrecht. Jedes Unrecht und jede Lieblosigkeit gegen Menschen ist zugleich ein Vergehen gegen Gott, weil sich der HERR stets mit den Elenden und Unterdrückten identifiziert (Mt 25:40).
Im Römerbrief legt Paulus ausführlich dar, dass alle Menschen gesündigt und dadurch eine Trennwand zu Gott aufgerichtet haben (Röm 3:23). Die unvermeidliche Folge ist die Trennung vom wahren Leben – und damit der Tod.
Durch Jesu Tod am Kreuz wurden unsere Vergehen und Sünden weggetragen und die Trennwand niedergerissen (Eph 2:14). Dies ermöglicht uns wieder den uneingeschränkten Zugang zu Gott und zum Leben. Gott schenkt uns nun vollkommene Vergebung und ewiges Leben (1Jo 1:9). Wer dieses Geschenk mit freudigem und dankbarem Herzen annimmt, möchte nicht mehr sündigen, sondern aus der Liebe zu Gott und den Menschen leben – auch wenn dies nicht immer so gelingt, wie man es sich wünscht (Röm 7:19).