Der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen.
Jesaja 52,12
Als Jesus vorüberging, sah er Levi, den Sohn des Alphäus, am Zoll sitzen und sprach zu ihm: Folge mir nach! Und er stand auf und folgte ihm nach.
Markus 2,14
Als das Volk Israel durch die Wüste zog, ging der HERR am Tag in einer Wolkensäule voran, während er sie in der Nacht als Feuersäule leitete (2Mo 13:21). Als durch das ägyptische Heer Gefahr von hinten drohte, stellte sich die Wolkensäule hinter sie (2Mo 14:19). Hier wurde sichtbar, dass der HERR vor dem Volk herging und dass er sie von hinten beschützte. Was für ein schönes Bild dafür, wie Gott seinen Auserwählten beisteht!
In Kapitel 52 prophezeite Gott durch den Propheten Jesaja, wie die Stadt Jerusalem bedrückt, gefangen weggeführt und wieder befreit wird (V. 2-4). Jerusalem wurde von den Assyrern bedrängt, aber nicht erobert. Die Babylonier und die Römer haben Jerusalem erobert und die Bewohner der Stadt in die Gefangenschaft weggeführt. Nach der babylonischen Gefangenschaft konnten die ersten Juden als Befreite unter Serubbabel wieder nach Jerusalem heimkehren (538 v. Chr., siehe Esra 1-2). Die Heimkehr nach der Zerstörung Jerusalems im Jahre 70 unter Titus erfolgte dann erst im 20. Jahrhundert. In der Bibel kommt es immer wieder zu Wiederholungen von Prophezeiungen, sodass es auch mehrfache Erfüllungen gibt.
Wer die 4'000-jährige Geschichte Israels studiert hat, kann erkennen, wie schwer das Schicksal dieses Volkes war und noch ist. Der Antisemitismus, oder besser der Antijudaismus, ist beinahe so alt wie das Volk Israel selbst. Die Ursache dafür ist geistlicher Natur. Der Gegenspieler Gottes, der Satan, hasst alles, was Gott auserwählt hat. Er hasst Israel, er hasst die Christen und in erster Linie hasst er den Gesalbten Gottes (Jesus Christus). Das ist die tiefste Ursache der weltweiten Christenverfolgung* und des Antijudaismus. Jesus sagte in Johannes 15:20: „Wenn sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen!“
Wenn der HERR vorausgeht und den Seinen den Weg bahnt, dann bedeutet das auch, dass er uns im Leiden und Sterben vorausgegangen ist, um uns einen Weg in das ewige Leben zu bahnen. Er ist der große Durchbrecher (Mi 2:13), der den Durchbruch aus dem Gefängnis des Todes bewerkstelligte, um die Gefangenen in die Freiheit und somit ins ewige Leben zu führen. Er ist uns vorangegangen und er steht auch hinter uns, um uns vor dem Feind zu schützen!
Darum ruft Jesus: „Folge mir nach!“ Glücklich ist jeder, der diesen Ruf hört und dem HERRN nachfolgt. Nur wer dem Herrn Jesus nachfolgt, gelangt an das Ziel und nur durch ihn gelangen wir zum himmlischen Vater (Joh 14:6).