Der HERR hat mich gesandt, zu trösten alle Trauernden.
Jesaja 61,1.2
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit wir auch trösten können, die in allerlei Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selber getröstet werden von Gott.
2.Korinther 1,3-4
Heute Morgen um 3:45 Uhr betete ich gerade über diesem wunderbaren Text. Mein Handy klingelte, und mir wurde mitgeteilt, dass sich ein schlimmer Unfall ereignet hatte, bei dem es auch zu Verletzungen kam. Wie schwer die Verletzungen sind und ob daraus bleibende Schäden entstehen, lässt sich für mich zum jetzigen Zeitpunkt kaum sagen.
Was für eine eigenartige Situation! Wäre ich nicht wach und mein Handy nicht eingeschaltet gewesen, hätten wir nicht zusammen beten können. Noch ist mir nicht klar, warum der Vater der Barmherzigkeit das alles so gefügt und zugelassen hat. Die Wege Gottes sind manchmal unfassbar, und die Frage nach dem "Warum" können wir meist nicht beantworten. Wir müssen es auch nicht! Die Bibel ist voll von Schicksalsschlägen, in denen die Betroffenen meistens keine Antwort auf das "Warum" erhielten, vor allem dann nicht, wenn sie sich mitten in der Not befanden. Ich denke da z.B. an Hiob oder auch an Joseph, der von seinen Brüdern als Sklave nach Ägypten verkauft wurde (Hi 1+2 / 1Mo 37:28). Erst im Nachhinein wurde vielfach klar, warum etwas geschah. Darum sagte der HERR schon durch Jeremia: "Am Ende der Tage werdet ihr das voll verstehen" (Jer 23:20b).
Heute darf der Glaubende aber wissen, "wozu" etwas geschieht! Er kann erkennen, in welche Richtung es geht und dass der Herr Jesus Christus einmal kommen wird, um alle Trauernden zu trösten (Offb 21:4). Er darf durch die Verheißungen Gottes auch wissen, dass der Gott allen Trostes das gegenwärtige Leiden in eine so große Herrlichkeit verwandeln wird, wie wir es uns heute noch gar nicht vorstellen können (Röm 8:18 / 2Kor 4:17). Wer auf Gott vertraut, weiß auch, dass diejenigen, die mit Tränen säen, mit Jubel ernten werden (Ps 126:5).
Aus dem ersten Kapitel des zweiten Korintherbriefes geht deutlich hervor, wie schwer der Apostel Paulus litt. Seine Not war so groß, dass er am Leben verzweifelte (2Kor 1:8). Der Apostel Paulus war ein treuer, hingebungsvoller und liebender Diener Gottes! Wie konnte es sein, dass Gott ihm so viel Schweres zugemutet hat und warum konnte er Gott trotz allem noch loben (V. 3)? Dazu möchte ich Folgendes sagen:
Paulus liebte seinen HERRN von ganzem Herzen, unabhängig davon, ob der HERR ihm das gab, was er sich wünschte oder nicht. Er liebte den Geber mehr als seine guten Gaben! Die Liebe rechnet nicht! Sie fragt nicht: Was gibst du mir, wenn ich dich liebe? Hier gibt es bei uns Christen noch "viel Luft nach oben"!
Der erfahrene Trost Gottes war für Paulus so wunderbar und ergreifend, dass er diese Erfahrung nicht mehr missen wollte! Wer vom Vater der Barmherzigkeit getröstet wurde, der ist auch befähigt, andere wirklich trösten zu können. Er darf zu einem Werkzeug der Liebe Gottes werden, und das ist eine ganz große Ehre!
Zum Schluss möchte ich die Leser dieser Zeilen bitten, für die eingangs erwähnte Person zu beten und sie zu segnen! Auch wenn ihr den Namen nicht kennt, Gott weiß, wen ihr meint! Vielen Dank dafür!