Wer ruft die Geschlechter von Anfang her? Ich bin's, der HERR, der Erste, und bei den Letzten noch derselbe.
Jesaja 41,4
Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebendige.
Offenbarung 1,17
Der allmächtige Gott hat nicht nur die Himmel und die Erde ins Dasein gerufen, sondern auch jede Generation, die über diese Erde ging und noch gehen wird. Jede Generation war von Anfang an geplant! Alle Menschen wurden nicht nur von ihren Vorfahren geprägt, sondern erhielten auch die genetischen Erbanlagen der vorangegangenen Generation. Unsere Eltern haben (meist unbewusst) Fehler an uns begangen und deshalb sind wir alle in gewisser Weise "Opfer" geworden. Aber auch wir haben uns an der nachfolgenden Generation oder an unseren Mitmenschen versündigt und so wurden auch wir zu "Tätern". Paulus erklärt das mit unterschiedlichen Worten. Einerseits zeigt er auf, wie die Sünde und der Tod von einem Menschen zu allen Menschen durchdrang (Röm 5:12) und andererseits macht er deutlich, wie alle in den Ungehorsam eingeschlossen wurden (Röm 11:32). Dabei hat Gott aber von Anfang an geplant, dass er sich über alle erbarmen wird (Röm 11:32). Warum? Weil wir nur durch die individuelle Erfahrung der Barmherzigkeit Gottes die große Liebe Gottes erkennen können!
Jesus Christus ist der Erste und der Letzte, er steht am Anfang und auch am Ende. Er hat uns geschaffen, unseren Weg bestimmt*, und er führt uns auch an ein wunderbares Ende bzw. in die Vollendung, wo Gott alles in allen sein wird (1Kor 15:28)! Am Ende wird er als der große Sieger dastehen! In Jesaja 41:1b heißt es: „Lasst uns miteinander vor Gericht treten!“ und Paulus schreibt in Römer 3:4: „Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten und überwindest (w. siegst), wenn du gerichtet wirst.“ Jesus hat am Kreuz unser Gericht getragen und den Tod besiegt. Er ist der Sieger von Golgatha! Hier wäre aber auch eine weitere Interpretation denkbar: „Am Ende der Zeiten hat jeder Mensch die Möglichkeit, Gott zu richten. Dabei geht er aber als der große Sieger hervor, weil jeder bekennen muss, dass seine Wege – die er für jeden ausgewählt hat – vollkommen und gerecht waren! Darum wird auch jede Zunge bekennen, dass nur im Herrn Jesus Christus 'Gerechtigkeit und Stärke' ist (Jes 45:24 / Phil 2:11).
Jesus steht am Anfang und am Ende als der Vollkommene da. Er ist der Erste und der Letzte, das Alpha und das Omega (Offb 22:13). Jesus steht an erster und oberster Stelle. Aber er ließ sich auch zum Letzten und Untersten machen, als er am Kreuz starb und seine Seele in den Tod ausschüttete (Jes 53:12). Sowohl in Jesaja 41:4 als auch an vielen anderen Stellen des Alten Testaments finden wir das Wort „ät“ (Aleph, Taw), das im Deutschen nicht übersetzt wurde, weil es u.a. kaum übersetzbar ist. So wie Jesus im Neuen Testament das Alpha und das Omega ist, so dürfte er im Alten Testament das Aleph und das Taw sein (erste und letzte Buchstaben des hebräischen Alphabets). Das Taw hatte 1'000 v. Chr. eine andere Form als heute und wurde als Kreuz geschrieben. Der „Erste“ wurde am Kreuz zum „Letzten“ und „Untersten“ gemacht und hat so auch alle umfasst. Ihm allein gebührt alle Ehre!
*Das hat Hiob in Hiob 29:25 gesagt, der in diesem Kapitel ein wunderbarer Christusdarsteller ist.