Das Wasser des Lebens

Ich will in der Wüste Wasser und in der Einöde Ströme geben, zu tränken mein Volk, meine Auserwählten.

Jesaja 43,20

Jesus sprach zu der Frau:  Wer von dem Wasser trinkt, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.

Johannes 4,14

Eine unbekannte und trockene Wüste zu durchqueren ist ein beängstigendes Unterfangen. In der Hitze und Trockenheit wird man schnell durstig, und wenn es an Wasser fehlt, dehydriert der Körper sehr rasch. Solche prekären Situationen erlebte das Volk Israel, als es aus Ägypten auszog und die Wüste Sinai durchquerte. Damals waren es vermutlich weit über zwei Millionen Menschen, und eigentlich war es unmöglich, ein so großes Volk mit dem nötigen Wasser zu versorgen. Es war eine ebenso unmögliche Aufgabe wie das Teilen des Meeres, sodass das Volk „trockenen Fußes“ hindurchziehen konnte (vgl. dazu 2Mo 14). Doch all dies tat der allmächtige Gott, weil ihm alle Dinge möglich sind (Mt 19:26). Für den Schöpfer von Himmel und Erde gibt es keine Unmöglichkeiten. Tatsächlich ist er ein Gott, der sich auf Unmöglichkeiten spezialisiert hat!

Zweimal berichtet uns die Tora, wie Mose einen Felsen schlug, aus dem dann Wasser hervorsprudelte (2Mo 17:1-7 / 4Mo 20:1-13). Auch heute gibt es Berichte von Menschen, die in der Wüste auf wundersame Weise zu Wasser kamen.

Doch es gibt nicht nur das natürliche, lebenswichtige Wasser für unseren Körper, sondern auch ein unsichtbares Wasser, das für unseren Geist und unsere Seele bestimmt ist. Dieses Wasser bot Jesus der Samariterin in Johannes 4 an. Es ist ein Wasser, das den seelischen Durst dauerhaft stillt. Es ist die einzige Quelle, die für immer bestehen bleibt und bis in die Ewigkeit fließt.

In Matthäus 5:6 spricht Jesus von einem Durst nach Gerechtigkeit, einem tiefen Verlangen nach wahrer Gerechtigkeit, die nur Gott bieten kann. Dieser Durst nimmt heute stetig zu, weil auch die Ungerechtigkeit auf dem Vormarsch ist. Diesen Durst kann nur Jesus stillen. Er ist die Antwort auf unsere innersten Sehnsüchte und Nöte, da er die Quelle lebendigen Wassers ist.

In Johannes 4 wird ein anderer Durst sichtbar. Die Samariterin, mit der Jesus sprach, hatte fünf Männer, und der Mann, mit dem sie aktuell zusammen war, war nicht ihr Mann (Joh 4:18). Dies zeigt, wie sehr sie sich nach wahrer Liebe und Erfüllung sehnte. Ihre Geschichte spiegelt die Suche nach wahrer Liebe wider, die oft an den falschen Orten gesucht wird. Jesus erkannte diese Sehnsucht in ihr und bot ihr die wahre Liebe und Erfüllung an, die nur durch ihn, den Sohn Gottes, erfahren werden kann.

Diese Begegnung offenbart, dass Jesus allein in der Lage ist, die tiefste Sehnsucht unseres Herzens zu stillen, weil er die Liebe des himmlischen Vaters verkörpert. Die Begegnung mit Jesus brachte der Samariterin nicht nur Erkenntnis, sondern auch eine lebensverändernde Erfahrung der göttlichen Liebe, die alles übersteigt, was die Welt bieten kann.

Die Worte Gottes zeigen uns die göttliche Liebe, die jede Sehnsucht des Herzens stillen kann. Deshalb ist das Wasser des Lebens eng mit dem Wort Gottes verbunden. Wer an die Worte Gottes glaubt und in einer lebendigen Vertrauensbeziehung zu Jesus Christus lebt, hat eine Quelle lebendigen Wassers in sich, sodass aus seinem Inneren „Ströme lebendigen Wassers“ fließen werden (Joh 7:38).