Merke auf mich, mein Volk, hört mich, meine Leute! Denn Weisung wird von mir ausgehen, und mein Recht will ich gar bald zum Licht der Völker machen.
Jesaja 51,4
Simeon pries Gott und sprach: Meine Augen haben das Heil gesehen, das du vor den Augen aller Völker bereitet hast, ein Licht zur Erleuchtung der Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel.
Lukas 2,28.30-32
Die "Weisung" (hebr. Tora) interpretieren wir als eine Richtungsangabe, und das "Recht" (hebr. Mischpat) ist für uns etwas, das uns juristisch zusteht. Das Licht definieren wir als eine Form von Energie, die sich als elektromagnetische Welle ausbreitet. Das "Heil" empfinden wir, je nach Kontext, als einen Zustand des Wohlbefindens und der Gesundheit. Der griechische Begriff "soterios" kann auch als "Rettung" übersetzt werden, und diese ist für uns ein Vorgang, bei dem wir aus einer bedrohlichen Lage befreit werden.
In der Bibel werden diese Eigenschaften, Zustände bzw. Vorgänge sehr häufig personifiziert. Der alte Simeon sieht in dem vierzig Tage alten Baby, das er auf seinen Armen trägt, das "Heil" bzw. die "Rettung", die Gott vor den Augen aller Völker bereitet hat. Und wenn Jesus sagt: "Ich bin das Licht der Welt (Joh 9:5)!", dann bezeugt er auch, dass er dieses Licht ist, von dem Jesaja sprach (Jes 51:4).
Das Wort Gottes enthält viele "Ich-bin-Sätze", und als Gott sich dem Mose vorstellte, sagte er: "Ich bin, der ich bin (2Mo 3:14)!" Nur der Schöpfer des Universums hat das Recht zu sagen: "Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben (Joh 14:6b)!" Jeder normale Mensch, der so etwas von sich gibt, müsste als größenwahnsinnig bezeichnet werden. Der christliche Literaturwissenschaftler C. S. Lewis (Autor von "Die Chroniken von Narnia") sagte einmal:
"Ein Mensch, der nur Mensch war und die Dinge gesagt hätte, die Jesus gesagt hat, wäre kein großer Morallehrer. Er wäre entweder ein Verrückter – vergleichbar einem Mann, der sich für ein pochiertes Ei hält – oder sogar der leibhaftige Teufel. Man muss sich hier entscheiden: Entweder war und ist dieser Mensch der Sohn Gottes oder ein Verrückter oder etwas noch Schlimmeres. Du kannst ihn als Idioten abstempeln, du kannst ihn anspucken und als Dämon töten – oder du kannst vor ihm auf die Knie fallen und ihn Herrn und Gott nennen. Aber wir sollten aufhören mit dem herablassenden Blödsinn, dass er ein großer menschlicher Lehrer war. Diese Möglichkeit hat er uns nicht offengelassen."*
Ist es nicht erstaunlich, dass ein "armer Jude", der so "schmählich endete", die Welt mehr veränderte als alle anderen Menschen, die je über diese Welt gingen?
In der Bibel hat sich der "Ich bin" immer mehr – wie ein Fächer – entfaltet. Siehe diese Grafik: